Gedichte 11



Ostergedicht


Träume zerbrochen,
Trauer regiert.
Hände durchstochen,
der Gute verliert.

Früh am Morgen
drei Frauen auf dem Weg,
den Leichnam versorgen,
der ins Grab gelegt.

Voll Trauer ihr Herz,
voll Fragen ihr Blick.
Zu tief sitzt der Schmerz,
vorbei ist das Glück.

Es drängt sie zum Grab.
Sie wissen nicht, wer
nimmt den Stein ihnen ab.
Er ist viel zu schwer.

Es liegt der Stein an der Seite,
das Grab scheint leer.
Noch fehlt ihnen die Freude,
wo ist nur der Herr?

Dunkel der Tod,
doch hier ist ein Licht.
Ein Bote von Gott,
er sagt: "Fürchtet euch nicht.

Warum sucht ihr den, der lebt
bei den Toten?
Geht zurück und gebt
den andern Bescheid. Ihr seid Boten!"

Das Licht ist viel stärker,
die Dunkelheit weicht.
Wie ein Schlüssel im Kerker
und Schweres wird leicht.

Der Tod ist tot,
der Feind ist besiegt!
Sieger ist Gott,
Jesus genügt.

Die Schulden bezahlt,
die Strafe verbüßt.
Der Schuldige strahlt,
der gerettet ist!

Jesus, der Erste,
er geht uns voraus.
Er erledigt das Schwerste,
führt über den Tod hinaus!

Leben hat Hoffnung,
weil Jesus verbürgt,
er hat für uns Wohnung
beim Vater erwirkt.

Leben hat Ziel,
weil Jesus uns führt.
Leben mit Stil
vom Himmel berührt.

Leben wird ewig,
weil Jesus es schenkt.
Feiert den König,
der alle Vorstellung sprengt!

(Ostergedicht, Autor: Joachim Krebs, 2006)
Copyright © by Joachim Krebs, 2006,
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Offene Türen


Hinter verschlossenen Türen
sassen wir
im Dunkel unserer Angst
und Verzweiflung und Trauer

Da kamst Du
Licht vom Licht
und berührtest unsere Herzen
zündetest an ein Osterlicht
in uns

Nun steht sie offen,
die Tür der Möglichkeiten
offen für Schritte ins neue Leben

Gerhard Heilmann
evang Pfarrer


Ostern


Ostern geschieht immer dann und dort,
wo ein Mensch es wagt,
dem Leben mehr zu vertrauen als dem Tod,
den entscheidenden Schritt zu tun,
die Grenze zu überschreiten,
aus dem Grab herauszukommen,
den Stein wegzuwälzen,
der Versuchung zu widerstehen,
liegen zu bleiben.

Und das geschieht oft mitten in der Nacht,
ganz alleine, mit viel Mut.
Und es geschieht oft genug
ohne öffentliches Halleluja,
ohne Kirchenchor und ohne Festpredigt.
Ostern muss in mir und mit mir geschehen -
oder es wird nicht geschehen.

Er hat es uns vorgemacht -
und er lädt uns zur Nachfolge ein.
Und das ist Ostern.
Leise und manchmal fast nicht wahrzunehmen -
aber doch unwiderstehlich, weil uns
das Leben, die Liebe, Gott ruft ...

Andrea Schwarz