Reflektionen zu Bibelversen


Advent


-  als Einladung wirst
   Du uns wieder neu
 angekündigt.

-  als Angebot wirst
   Du uns wieder neu
    ans Herz gelegt.

-  als Aufgabe wirst
   Du uns wieder neu
    gestellt.

 -  als Licht wirst
    Du uns wieder neu
    bereichern.

Paul Weismantel / Karl Schlemmer





Weihnacht


Die Hirten auf dem Feld
8 In dieser Nacht bewachten draußen auf dem Feld einige Hirten ihre Herden.
9 Plötzlich trat ein Engel Gottes zu ihnen, und Gottes Licht umstrahlte sie.
Die Hirten erschraken sehr,
10 aber der Engel sagte: "Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft,
die das ganze Volk mit großer Freude erfüllt:
11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde,
der lang ersehnte Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr.

Meditation zu Lukas 2,8

Es war Nacht,
als ER Mensch wurde.
Und diese Nacht
war mehr
als eine Tageszeit:

Nacht des Leids,
Nacht der Angst,
Nacht der Not,
Nacht der Hoffnungslosigkeit,
Nacht der Verstrickung.
Nacht des Verzweifelns,
Nacht der Irrwege,
Nacht des Desinteresses,
Nacht der Gedankenlosigkeit,
Nacht der Gleichgültigkeit,
Nacht der Verlassenheit,
Nacht der Gott-Verlassenheit,
Nacht.

Gleichzeitig:
Nacht des Zweifelns,
Nacht des Fragens,
Nacht des Suchens,
Nacht des Tastens,
Nacht der Ausschau,
Nacht des „Warum“-Schreis.

Es war Nacht,
als ER Mensch wurde.

Nacht,
Finsternis,
Gottesfinsternis –
SEHNSUCHT,
der verborgene Gott
möge erscheinen, sichtbar werden,
spürbar werden, greifbar werden,
einen neuen Morgen bringen:
neues LICHT,
neue HOFFNUNG,
neues VERTRAUEN,
neues LEBEN!

Heribert Arens, OFM: Suchst du Gott, dann such ihn unten!



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Was bedeutet uns Weihnacht


Die Weihnacht ist mehr
als ein bisschen tröstliche Stimmung.
Auf das Kind, auf das eine Kind kommt es an diesem Tag,
in dieser Heiligen Nacht an.
Auf den Sohn Gottes, der Mensch wurde, auf seine Geburt.

Alles andere an diesem Fest lebt davon,
oder stirbt und wird zur Illusion.

Weihnachten heißt:
Er ist gekommen.
Er hat die Nacht hell gemacht.
Er hat die Nacht unserer Finsternisse,
die Nacht unserer Unbegreiflichkeiten,
die grausame Nacht unserer Ängste und Hoffnungslosigkeiten
zur Weihnacht, zur heiligen Nacht gemacht.

Das sagt Weihnachten.
Der Augenblick, da dies geschah, wirklich und für alle Zeiten,
soll durch dieses Fest auch in unserem Herzen und Geist Wirklichkeit bleiben.

Karl Rahner SJ

Eschbacher Adventskalender 2006: Nacht der Sterne und Lichter
„Mehr als ein bißchen tröstliche Stimmung“ (26./27.12.), aus:
Das große Kirchenjahr. Geistliche Texte, hrsg. von Albert Raffelt,
© Verlag Herder GmbH, Freiburg i.Br., 4. Aufl. 1992.